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Ich bin Tagesmami auch für meine Kinder

Aktualisiert: 10. Mai 2021

Tagesmutter ist kein «normaler» Beruf. Was war dein Auslöser für diesen Schritt?

Da wir an unserem Wohnort in Urswil nicht in einem Quartier mit vielen Kindern leben, fand ich die Idee schön, dass sie so zu einem Spielgefährten gelangen. Ich habe gemerkt, dass für meine Kinder dieser Austausch wichtig ist und er ihnen gut tut. Da ich selber auch noch Teilzeit arbeite, lassen wir unsere Kinder bis sie in den Kindergarten kommen, in der Kinderkrippe vom Arbeitgeber meines Mannes betreuen, dies zum Glück zu einem vergünstigten Tarif. Da ich aber weiss, dass sich nicht alle dieses Betreuungsmodell leisten können, möchte ich als Tagesmami anderen Familien dieses flexible und zahlbare Betreuungsmodel bieten.

Wie verlief der Einstieg bei der Chenderhand?

Unkompliziert. Ich absolvierte den obligatorischen Ausbildungskurs zur Tagesmutter, Besprechungen und erste Kennenlerntreffs mit dem Tageskind und den Eltern folgten. Wir Tageseltern von der Chenderhand besuchen jährlich Weiterbildungskurse. Der Austausch mit der Chenderhand ist ein Zusammenspiel von Leichtigkeit und Vertrauen.


Ein Tageskind nimmt am Familienalltag teil. Wie reagiert deine Familie auf diese Situation? Welchen Einfluss hat das Tageskind?

Der neue Alltag spielte sich auf beiden Seiten schnell ein. Klar, so ein «fremdes» Kind (und besonders ein Baby) beeinflusst die bestehende Familie natürlich stark. Vieles wurde aber bald normal und es entwickelte sich eine schöne Vertrautheit. Wir lachen oft zusammen. Unser Tageskind (sie ist ein Jahr jünger als unsere Tochter) meldet sich immer offen, wenn sie etwas benötigt, Hunger hat oder irgendeinen Wunsch platzieren will. Es hat sich eine gesunde Selbstverständlichkeit entwickelt und sie gehört einfach auch ein bisschen zu unserer Familie. Meine Tochter sagt immer, dass sie eine Tagesschwester hat. Ich glaube,unser Tageskind fühlt sich wohl bei uns. Unsere Tochter Carla freut sich immer wenn sie am Montag kommt. Kaum ist sie bei uns, gehen sie gleich zusammen spielen. Das entspannt jeweils die etwas hektische Tagesstartphase.


Hektische Tagesstartphase – wie läuft die jeweils ab?

Von 7:15 bis 7:45 Uhr bin ich am stärksten gefordert. Ich frühstücke mit meinen Kindern, die abgebende Mutter bringt ihre Tochter und wir tauschen uns kurz aus. Dann ruft bereits die Schule für unseren Ältesten, welcher natürlich auch noch seine Bedürfnisse hat. Da die Kinder nicht in Urswil, sondern in Hochdorf in den Kindergarten und zur Schule gehen, gibt es gerade bei extremer Witterung ein paar Sachen mehr zum Helfen und zum daran denken.

Wie funktioniert jeweils die Übergabe des Tageskindes?

Das hat von Anfang an gut funktioniert. Morgens kommt das Mami und abends holt der Papi die Tochter wieder ab. Am Morgen läuft alles zackiger ab. Abends kann es aber gut auch etwas länger dauern, bis das Kind abreisewillig und bereit ist.:-)

Apropos Papi – kennst du einen Tagesvater?

Bis jetzt habe ich noch keinen kennengelernt. (Chenderhand hatte auch schon Tagesväter angestellt. (Anmerk Red.)

Wie ist dein Verhältnis zur abgebenden Familie?

Sehr gut und freundschaftlich. Auch hier hat sich eine Vertrautheit eingespielt. Wir tauschen uns regelmässig aus und Carla war auch schon bei unserem Tageskind zum Spielen.


Simona Sigrist Urswil, verheiratet, 3 Kinder (Aaron, Carla, Joris), betreut 1 Tageskind, (Montag, ganztags), seit Nov. 2017


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